Frisch gebackene Eltern kennen das Problem nur zu gut: Das Baby ist frisch gewickelt, der Hunger ist mehr als gestillt (ob durch Muttermilch oder ein entsprechendes Industrieerzeugnis sei mal dahingestellt), und es ist ziemlich müde: Optimale Voraussetzungen für einen erholsamen Babyschlaf. Allein, es will einfach nicht einschlafen. Was zunächst wie eine amüsante, kleine Geschichte aus dem Elternalltag klingt, kann durchaus zu einem Problem werden. Wenn das Baby sehr häufig schlecht einschläft, viel schreit, immer nur kurz schläft und wie wild mit den Armen rudert, kann das für die Eltern eine ziemliche Zerreisprobe sein. Denn trotz aller liebevollen Zuwendung, die man seinem Kind anvertraut sind die Eltern nach wie vor Menschen, die eigene Bedürfnisse haben. Ein wichtiges davon ist das Bedürfnis nach Erholung, Schlaf und dem so wichtigen „Kräftetanken“.
Das Schlafverhalten von Babys ist sehr individuell. Und mindestens genauso individuell sind die Gründe für einen augenscheinlich schlechten Babyschlaf. Wie oben beschrieben, müssen zunächst die Rahmenbedingungen für das Baby geschaffen werden. Die Erfahrung zeigt, dass viele Kinder von Geburt an Einschlafrituale mögen. Dazu kann z.B. auch das abendliche Pucken des Babys gehören. Doch was ist Pucken?
Das Pucken ist keine wirklich neue Erfindung, auch wenn das häufig als Modeerscheinung dargestellt wird. Es ist eine uralte Methode das Kind zu wickeln. Damit ist nicht das Wickeln in Windeln gemeint, sondern das feste Einwickeln des ganzen Körpers. Ursprünglich wurde das mit einer Decke oder einem Tuch erledigt. Mit diesem Fixieren des Babys gehen gleichsam mehrere Faktoren einher: Denn ein gepucktes Baby kann nicht mehr mit den Armen rudern. Das ist aber häufig die Ursache dafür, dass die unruhigen Kinder sehr schnell aus dem Schlaf gerissen werden, in dem sie sich quasi selbst durch die starken Zuckungen wecken. Die Eingrenzung beruhigt die Kinder also und sorgt dafür, dass gepuckte Babys seltener aufwachen.
Ein weiterer Vorteil vom Pucken ist, dass das Baby durch die Enge und Wärme sich selbst sehr gut spürt und die Enge als angenehm empfindet. Oft ist die Rede davon, dass das Baby sich in den Bauch der Mutter zurückversetzt fühlt. Diese Aussage ist relativ umstritten, aber zusammenfassend könnte man in jedem Fall sagen, dass das Pucken auf viele Kinder beruhigend wirkt.
Man kann das Baby ohne Weiteres mit einem Tuch pucken. Auch eine dünne Decke ist dazu geeignet. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Beine nicht zu stark fixiert werden, denn das Baby soll weiterhin einigermaßen gut strampeln können (damit es nicht zu Schäden an der Hüfte kommt). Auch muss man beim Pucken mit einer Decke beachten, dass man sie fest wickelt, damit das Kind nicht aus der Decke schlüpft.
Eine gute Alternative zum Tuch und Decke ist ein Baby Pucksack, den es in diversen Ausführungen zu kaufen gibt. Hier sind es zumeist Klettbänder, die dafür sorgen, dass das Baby gut fixiert ist und gerade so fest gepuckt wird, wie es gebraucht wird. Der Umgang mit einem Pucksack ist erheblich einfacher als das Wickeln mit einem Tuch, weshalb die Modelle heutzutage immer beliebter werden. Es gibt inzwischen sogar Pucksäcke, die man bei Autofahrten in einer Babyschale (z.B. Maxi Cosi) nutzen kann. Im Pucksack sind dann die notwendigen Schlitze für die Gurte der Babyschale eingearbeitet.
Natürlich kann das Pucken nicht bei allen Schreikindern oder Babys mit Einschlafproblemen helfen. Auch wird diese Wickeltechnik nicht von allen Babys gemocht. Es gibt durchaus Kinder, die sich im Pucksack oder Pucktuch sehr unwohl fühlen und das auch deutlich zeigen. Dann sollte man auf das Pucken verzichten und auf keinen Fall etwas erzwingen wollen. Das Pucken wird von den meisten Hebammen als positiv empfohlen, jedoch gibt es auch Kritik am Pucken. Diese richtet sich an die „Zwangssituation“, der das Kind ausgeliefert zu sein scheint. Um so wichtiger ist es, auf die Signale des Babys zu achten und entsprechend zu handeln.